Unterrichten und Lernen sind zwei Seiten, zwei Perspektiven, zwei unterschiedliche Zugänge zum Schulunterricht. Unterrichten ist die Tätigkeit des Lehrers oder der Lehrerin, Lernen ist die des Schülers und der Schülerin, beides zusammen begründet das spezifische Verhältnis, in dem Lehrer und Schüler zueinander stehen.
Im Werkstattunterricht liegt der Akzent auf dem angeleiteten, aber doch selbstständigen Erwerb von Kompetenzbereichen durch Schülerinnen und Schüler.
Das gemeinsame Interesse an der Lernwerkstatt liegt darin, dass sie „eine Lern- und Arbeitsstätte“ ist, in der man in eigener Verantwortung bei Ausschöpfung der eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten alleine oder zusammen mit anderen unter zeitweiliger Anleitung sich mit etwas Neuem vertraut macht oder an der Lösung einer Problemstellung arbeitet.
Der Lernweg wird entscheidend, der Weg des Erkennens, der Erfahrungen, der Erkenntnisse. Dem Lernenden wird nicht das Wiedergeben von Erkenntnissen abverlangt, sondern er geht induktiv seinen Lernweg, um zu Erkenntnissen zu kommen.
Gewonnene Erkenntnisse werden dann verfestigt, wenn sie versprachlicht und weitergegeben werden können. Das Präsentieren der Ergebnisse in einer Lernmappe oder vor Publikum macht den Lernenden wieder zum Lehrenden.
Den Kindern das Wort geben ist unseres Erachtens die wichtigste und höchste Kompetenz, die ein Lernprozess anstreben kann.